Seelenzwischenwelten

Winterspaziergang

Kommen die kleinen Vögelchen hervorgehüpft, unter Regenrinnen immernoch gefrorenes Eis
und Schnee und darauf die Spuren dieser zart vorsichtig ängstlichen Geschöpfe. Wie
sie suchend sich bewegen. Immer ein Stück voran, wieder ein kleiner zierlicher Sprung,
weit gewagt, jedoch im Abschluss kurz gehalten.

Suchen nach einem Korn, nach einem Halm, nach einem Stückchen Futter und Zufriedenheit
für ihre kleinen, knurrenden Mägen.
Stossen so dann auf ein ebenso kleines Körnchen, liegt es offen und brach vor ihnen, förmlich wartend auf den Verzehr.

Ohje ! Was für ein Gestöber. Wild und herrlich, ergriffen und rabiat stürzen sich die Kleinsten
auf dieses noch kleinere Gebilde im Schnee. Zerwühlen Gefieder und fiepsen in den höchsten
Tönen ! Bis... ja bis einer den Kern am Ende doch noch verschluckt.

Wieder kehrt Ruhe ein, jeder vereinzelt herumhopsend, aufgelöst, fast schon traurig. Wieder
knurren die Mägen. Einer weniger, aber noch viel zu viele.
Da bricht der eiskalte Wind, und sie fangen an davon zu flattern. Weg, weg von hier, weg in
das warme Gehege zurück. Bis zum nächsten Spaziergang im so tiefen Winter.



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