Seelenzwischenwelten

Der Bote

Im Anbruch der Nacht,
den Tag nicht weiter bedacht,
als wäre er schon lange ungeschehen,
und so wird alles nur mehr ungesehen,
was in Gassen und Schatten Einzug hält.

Darin so langsam schleichend,
dem fahlen Lichte weichend,
bis ein Ziel den Schein betritt,
Kegel nach Kegel, Schritt für Schritt,
nichts ahnend, sich selbst in Sicherheiten wiegt,
wie falsch es doch in seinem Streben liegt.

So er plötzlich hervorgeschnellt,
mit allem was das schlagend Herz verwehrt,
mit Gewichten gegengesteuert, halbbeschwert,
Griffe von Dolch und Messer,
damit sie gut gelegen und noch viel besser,
Wege finden, tief in des Opfers Herz hinein,
ein greller Schrei, all das Blut, der Leich im Lampenschein.

Geschockt die Zeugen versammelt um den Toten,
doch nichts gesehen, weder die Waffe, noch den Boten,
der diese erste, für heute letzte, Nachricht bracht,
so man ihn nur mehr hört, wie er aus der Finsternis auflacht.



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